Bauwirtschaft

In der Bauwirtschaft wird zwischen dem Bauhauptgewerbe und dem Ausbau- bzw. Baunebengewerbe unterschieden. Das Bauhauptgewerbe umfasst überwiegend die Erstellung von Rohbauten wie Gebäuden, Tunneln, Straßen, Brücken oder Kanälen. Dabei fallen oberirdische Bauten unter den Begriff Hochbau und ebenerdige oder unterirdische unter den Begriff Tiefbau. Zum Baunebengewerbe zählen alle Gewerke, die sich mit dem Ausbau von Bestandsgebäuden beschäftigen, wie beispielsweise Installation, Fliesenlegen oder Elektrotechnik.

Aufgrund der vielfältigen Leistungen bei der Errichtung und dem Ausbau eines Bauwerks ist die Bauwirtschaft charakterisiert durch die Zusammenarbeit diverser Unternehmen aus unterschiedlichen handwerklichen, planerischen und bautechnischen Gewerken. Die Koordination, der Informationsfluss sowie die kontinuierliche Bereitstellung einer gemeinsamen, aktuellen Datengrundlage stellen daher eine besondere Herausforderung dar. Zudem ist nahezu jedes Bauprojekt individuell in seinen Anforderungen und Spezifikationen, so dass Prozesse nur bedingt standardisiert und optimiert werden können.

Zahlen und Fakten

  • In der deutschen Bauwirtschaft wurden 2020 über 2,1 Mio. Beschäftigte verzeichnet.
  • Das Bauvolumen umfasst, über alle Bereiche zusammen, rund 440 Mrd. Euro.
  • Der Hauptanteil des nominalen Bauvolumens entfällt aktuell auf den Wohnungsbau (57 %), davon entfällt allerdings weniger als ein Drittel auf Neubauten.
  • Bauleistungen an bestehenden Gebäuden stellen den Hauptteil des deutschen Bauvolumens, sowohl beim Wohnungsbau als auch beim gewerblichen und öffentlichen Hochbau.
  • Im Bauhauptgewerbe sind in Deutschland aktuell fast 80.000 Unternehmen und im Baunebengewerbe ca. 250.000 Unternehmen tätig.
  • 78 % der Unternehmen erhoffen sich von Investitionen in die Digitalisierung eine bessere Zusammenarbeit und Kommunikation mit allen beteiligten Akteuren.

Quelle:

Digitalisierung in der Bauwirtschaft

Die Digitalisierung der Bauwirtschaft ist gegenüber anderen Wirtschaftsbereichen zögerlich. Für viele Unternehmen ist die Einführung und Nutzung digitaler Methoden noch eine technische Herausforderung und zeitaufwändig in der Umsetzung. Ein Schwerpunkt der Arbeiten ist die Entwicklung und Weiterentwicklung des Building Information Modeling (BIM). Damit sollen die für den Lebenszyklus eines Bauwerks relevanten Daten und Informationen in Form von digitalen Modellen kontinuierlich erfasst werden, so dass sie allen Beteiligten von der Planung bis zum Betrieb des Gebäudes jederzeit aktualisiert zur Verfügung stehen. So soll eine Datengrundlage für die einzelnen Gewerke sowohl während der Planungs- und Bauphase als auch darüber hinaus für den Betrieb geschaffen werden. Öffentliche Aufträge werden inzwischen nur noch an Unternehmen vergeben, die zumindest in der Planungsphase mit BIM arbeiten. Neben BIM Deutschland als zentraler öffentlicher Anlaufstelle des Bundes zu BIM existiert seit Ende 2022 das BIM-Portal des Bundes, um öffentliche Auftraggeber und deren Auftragnehmer bei der einheitlichen Abwicklung öffentlicher Bauvorhaben zu unterstützen.

Auch andere digitale Technologien sind für die Bauwirtschaft interessant. KI-basierte Muster- und Objekterkennungsalgorithmen sollen beispielsweise bei der digitalen Baudokumentation und der Erkennung von Baufehlern unterstützen. Automatisierte Verträge in Blockchain-Systemen, die sogenannten Smart Contracts, ermöglichen eine Teilautomatisierung von Bauverträgen und Zahlungsprozessen.

Der Einsatz von BIM

  • 52 % der Unternehmen haben in Projekten schon einmal mit BIM zu tun gehabt.
  • Wenn BIM eingesetzt wird, geschieht das heute überwiegend in der Planung (77 %), danach folgen Bau (56 %) und Betrieb (19 %).
  • 18 % der Unternehmen haben schon eine BIM-Strategie, bei 70 % ist sie in Arbeit.
  • 92 % der Unternehmen, die BIM nutzen, setzen dafür eigene BIM-Experten ein. Bei 65 % sind das eigene BIM-Modellierer.

Quelle:

GreenTech Innovationswettbewerb
NaiS

5G-Campusnetze

5G-Leitprojekt CampusOS

Internationale Kooperationsprojekte
CARNIVAL
RenovAIte

KI-Innovationswettbewerb

BIMKIT
SDaC

Smarte Datenwirtschaft
BIMcontracts

Smart Service Welt II
BIMSWARM
DigitalTWIN

Strategische Einzelprojekte

DROPS
EAV-Infra

Schaufenster Sichere Digitale Identitäten
IDunion
SDIKA