Gesundheitswirtschaft

Die Gesundheitswirtschaft in Deutschland umfasst neben der stationären und ambulanten Gesundheitsversorgung, die durch Krankenhäuser, Rehabilitations- und Pflegeeinrichtungen, Arzt- und Zahnarztpraxen, medizinische Versorgungszentren, Praxen der nicht-ärztlichen medizinischen Versorgung sowie durch Apotheken abgebildet wird, auch die industrielle Medizintechnik. Diese trägt durch die Entwicklung innovativer Hightech-Produkte sowie neuer Behandlungs- und Untersuchungsmethoden wesentlich zur Wertschöpfung der Gesundheitswirtschaft insgesamt bei. Sie umfasst neben herkömmlichen Medizinprodukten und Arzneimitteln auch innovative (digitale) Dienstleistungen rund um die Gesundheitsversorgung, Prävention und Wellness sowie Geräte und Anwendungen der digitalen Gesundheit. Auch die medizinische Biotechnologie, die sich mit der Entwicklung therapeutischer und diagnostischer Verfahren - von Biochips zur medizinischen Diagnostik über die personalisierte Medizin bis hin zur Arzneimittelherstellung und Gentherapie – befasst, zählt zu diesem Marktsegment. Die Gesundheitswirtschaft in Deutschland ist aufgrund des Gesundheitssystems direkt mit der Gesundheitsversorgung verknüpft, wodurch eine konjunkturunabhängige und stabile Nachfrage jederzeit gesichert ist.

Zahlen und Fakten

  • In der deutschen Gesundheitswirtschaft arbeiteten 2021 7,7 Mio. Menschen. Das sind 17,2 Prozent aller Erwerbstätigen in Deutschland.
  • Die Gesundheitswirtschaft hat sich nach dem Rückgang im Corona-Jahr 2020 wieder erholt. Ihr Anteil an der gesamten Bruttowertschöpfung betrug 2021 12,1 %.
  • Damit entstanden 2021 durch die Gesundheitswirtschaft gesamtwirtschaftliche Bruttowertschöpfungseffekte von 391,8 Mrd. €.
  • Der Gesundheitswirtschaft konnte 2019 rund 8,3 % der gesamtdeutschen Exporte zugeschrieben werden.
  • Das Marktpotenzial für eHealth wird bis 2030 auf 38 Mrd. € geschätzt, davon entfallen allein bis zu 3,6 Mrd. € auf die Telemedizin.

Quellen

Die digitale Medizin

Die Digitalisierung des Gesundheitswesens ist mit enormem Potenzial und nicht weniger großen Hoffnungen verbunden. Digitalisierung meint in diesem Zusammenhang den Ersatz von Papierdokumentation und Kommunikation durch digitale Medien und IT-Unterstützung bei Diagnose und Therapie. Inbegriffen ist auch der Einsatz digitaler Werkzeuge zur Erforschung und Entwicklung neuer Therapie- und Untersuchungsmethoden. Die Covid19-Pandemie hat eindrucksvoll aufgezeigt, wie instabil das deutsche Gesundheitswesen aufgebaut ist und wie sehr Informations- und Kommunikationstechnik helfen kann. Die Digitalisierung der Gesundheitsversorgung, vor allem aber die Vernetzung der einzelnen Akteure sowie ein einheitlicher Datenaustausch haben einen positiven Einfluss auf die Effektivität und Effizienz des Gesundheitswesens. Allerdings sind im Gegensatz zu anderen Digitalisierungsbranchen im Gesundheitswesen umfangreiche Voraussetzungen zu schaffen, um digitale Produkte sinnvoll und vor allem wirksam einzusetzen. Die sehr strengen Zulassungsverfahren, die den Gesundheitsmarkt hierzulande regulieren, stellen dabei viele Akteure der digitalen Gesundheitswirtschaft vor große Herausforderungen.

Kerntechnologien der digitalen Medizin

  • Datenanalyse sämtlicher Gesundheits-/Kranken-/Gerätedaten (Big Patient Data)
  • Künstliche Intelligenz für die Erkrankungs- bzw. Verlaufsvorhersage (Precision Medicine)
  • 5G/6G-Anwendungen zur mobilen Datenübertragung und Kommunikation
  • Echtzeitfähige Bild- und Signalanalyse sowie 3D-Visualisierung
  • Innovative Metriken und Auswertungsverfahren für virtuelle Studien (virtual studies)

Quellen:

5G-Campusnetze
KLiNet5G
TICCTAC

Internationale Kooperationsprojekte
AIOLOS
NephroCAGE
5G-FORUM
5G-OR
5G4BP

KI-Innovationswettbewerb
AIQNET
EMPAIA
KI-Sigs

Smarte Datenwirtschaft
AIR_PTE
Telemed5000

Smart Service Welt II
Dace
HLAN
OP 4.1

Strategische Einzelprojekte
5GMedCamp
CLINIC 5.1
KI@Home

Schaufenster Sichere Digitale Identitäten
SDIKA