LIPS

Technologieprogramm Smart Service Welt II

Live Interactive PMSE Services

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Kurzbeschreibung

Eine völlig neue Dimension des Live-Erlebnisses will das Projekt LIPS ermöglichen: Innovative Übertragungstechnologien lassen bei Konzerten zwei Bühnen zu einer verschmelzen und zusätzliche interaktive Services ermöglichen ein multimediales Eintauchen in das Geschehen – sowohl vor Ort, via Smartphone, als auch von Zuhause aus. Grundlegend dafür ist eine Minimierung des Verzugs (Latenzen) bei der Übertragung von Video, Licht und Ton. Neben der Übertragung von Konzerten eignet sich die Technologie auch für Video-Telefonie oder die Übertragung von bzw. Teilnahme an Konferenzen.

Dr. Axel Schmidt vom Konsortialführer Sennheiser erklärt im Interview, wo das Projekt ansetzt und wie die Ergebnisse genutzt werden sollen.

Das Projekt LIPS zielt auf eine fundamentale Verkürzung der Latenzzeiten bei Audio- und Videoübertragungen. Technologien wie Videotelefonie gibt es ja heute schon. Wie würden Sie den aktuellen Stand der Technik beschreiben?

Derzeit ist das, was wir vorhaben, nicht möglich – schon gar nicht drahtlos. Die Latenzen, mit denen wir es momentan zu tun haben, etwa im Mobilfunk oder bei der Videotelefonie, sind weit weg von der von uns angestrebten Synchronizität, die gemeinsames Musizieren erst möglich macht. Bei Telefonaten haben wir heute Latenzen von 50 oder sogar 100 Millisekunden. Daran haben wir uns im Alltag gewöhnt, doch für eine professionelle Produktion, bei der Musik im Spiel ist und die ja ein Live-Erlebnis sein soll, ist das nicht zu akzeptieren. Da brauchen wir Latenzen deutlich unter 10 Millisekunden.

Können Sie einen Einblick in die Vision des Projekts LIPS geben?

Die Übertragung von live gespielter Musik und speziell das gemeinsame Musizieren ist die größtmögliche Herausforderung, der wir uns im Audiobereich stellen können. Unsere Vision ist, zwei Bühnen – auf denen zeitgleich Konzerte stattfinden – so miteinander zu verbinden, dass die Künstler auf den Bühnen gemeinsam musizieren können, ohne die Entfernung zu bemerken. Reine Sprachübertragungen wie Konferenzen oder Präsentationen wären einfacher, da bei diesen Applikationen eine höhere Toleranz für die Latenzzeiten bestehen. Wenn wir es aber schaffen, Musik latenzarm zu übertragen, ist die perfekte Sprachübertragung quasi inbegriffen.

Wer kann von den Ergebnissen des Projekts LIPS profitieren?

Wir entwickeln auf Basis unserer Erkenntnisse neuartige Services, mit denen Besucher von Konzerten noch tiefer multimedial in das Live-Erlebnis eintauchen können, etwa durch die Einblendung von Songtexten oder zusätzlichen Showelementen wie Licht- oder Videoeffekten auf dem Smartphone. Durch diese Übertragungsmöglichkeiten fördern wir auch die kulturelle Teilhabe von Menschen in ländlichen Gebieten, die nicht so häufig in den Genuss solcher Veranstaltungen kommen – oder auch die Teilnahme an politischen oder kulturellen Veranstaltungen für diejenigen, die sonst aufgrund der räumlichen Entfernung nicht hätten teilnehmen können. Dafür ist natürlich eine schnelle Internetverbindung Voraussetzung.

Konsortialpartner

Sennheiser electronic GmbH & Co. KG (Konsortialführer), Arnold & Richter Cine Technik GmbH & Co. Betriebs KG, TVN MOBILE PRODUCTION GmbH, Smart Mobile Labs AG, Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V., Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Leibniz Universität Hannover

Dr. Andreas Wilzeck

© Sennheiser
Dr. Andreas Wilzeck
Sennheiser electronic GmbH & Co. KG 


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Erstes Projektvideo

Projektvideo „LIPS“
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Zweites Projektvideo

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