Meldung
03.04.2017

AUTONOMIK ist am Ziel und übergibt den Staffelstab

Das Technologieprogramm „AUTONOMIK für Industrie 4.0“ geht zu Ende: ein guter Zeitpunkt, in diesem letzten Newsletter ein Resümee zu ziehen.

Abschlusskonferenz von „AUTONOMIK für Industrie 4.0“
Die Projekte präsentierten auf der Abschlusskonferenz von „AUTONOMIK für Industrie 4.0“ die über die Laufzeit erarbeiteten Forschungsergebnisse.
© BMWi/Boening
Abschlusskonferenz von „AUTONOMIK für Industrie 4.0“

15 Projekte und fünf Schwerpunkte

Unternehmen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen haben seit 2013 in 15 Projekten Lösungen an der technischen und organisatorischen Umsetzung der Leitvision „Industrie 4.0“ in die Praxis gearbeitet . In vier Schwerpunkten haben sie zukunftsweisende Lösungen entwickelt und erprobt. Dabei ging es zum einen um autonome Logistiksysteme in der Produktion, der Intralogistik und auf Straßenbaustellen sowie um den Einsatz mobiler Service-Roboter in der Fertigung. Andere Projektkonsortien befassten sich mit der Unterstützung von Mitarbeitern bei der Teilemontage und der Maschinenbedienung durch adaptive Assistenzsysteme und mit flexiblen Produktionsanlagen, die eine Fertigung von kundenindividuellen Produkten ermöglichen. Industrie 4.0 setzt aber nicht nur auf Innovationen bei Technik und Prozessorganisation auf, sondern verlangt auch nach neuen Geschäftsmodellen. Die Partner des Projekts GEMINI haben daher gemeinsam mit anderen Konsortien Methoden und Software-Werkzeuge für die Entwicklung von Industrie 4.0-spezifischen Geschäftsmodellen entwickelt.

Alfons Botthof, Leiter der Begleitforschung „AUTONOMIK für Industrie 4.0“: „Die nun vorliegenden Ergebnisse, die über die Laufzeit des Programms erarbeitet wurden, richten sich insbesondere an mittelständische Unternehmen und sollen vor allem dem Management einen schnellen Einstieg in die oftmals komplexen Fragestellungen und sich abzeichnende Lösungsansätze verschaffen. Viele Ergebnisse sind bereits in der Plattform Industrie 4.0 und ihren Arbeitsgruppen verankert, so zum Beispiel in den Praxisbeispielen der „Landkarte Industrie 4.0“. Im internationalen Vergleich mit den Arbeiten in anderen Technologieprogrammen in Europa, den USA und Südostasien zeichnen sich – aus Sicht der Begleitforschung – die geförderten Projekte insbesondere durch die Kombination von hohem Innovationsgehalt und starkem Praxisbezug aus.“

Querschnittsthemen: Arbeit, Systemarchitekturen und Recht

Weitere wichtige Querschnittsthemen hat die Begleitforschung des Programms zusammen mit den Projektverbünden bearbeitet und die Ergebnisse in Fachpublikationen festgehalten. Mehrere Workshops und eine große Fachkonferenz widmeten sich der Zukunft der Arbeit in Industrie 4.0. Es wurde deutlich, dass technische Neuerungen nur einen Teil des Fortschritts ausmachen und erst mit einer menschengerechten Ausgestaltung der Aufbau- und Ablauforganisation tatsächlich ihre Potenziale gehoben werden können.
Ein weiteres, sehr aktuelles Fachthema ist die Notwendigkeit und die Ausgestaltung einer Referenzarchitektur für Industrie 4.0. Begleitforschung und Projektkonsortien haben die derzeit diskutierten Ansätze RAMI (Referenzarchitektur Industrie 4.0) und IIRA (Industrial Internet Reference Architecture) gegenübergestellt und ihre Vorteile und Nachteile abgewogen.

Die schnellen technischen Entwicklungen in Industrie 4.0 machen es für Nichtjuristen oft schwer, rechtliche Fragen, etwa zur Haftung oder zum geistigen Eigentum, verlässlich einzuschätzen. Mit der Ju-RAMI 4.0 (Juristische Referenzarchitektur für Industrie 4.0) hat die Begleitforschung eine Struktur erarbeitet, die die Risikobereiche von Industrie 4.0-Anwendungen mit bestimmten Rechtsbereichen in Bezug setzt. So wird es auch Rechtslaien möglich, ohne großen Aufwand erste Informationen zu finden, die helfen, Rechtsfragen und denkbare Problemlösungen mit Juristen zu besprechen.

Der Stab wird übergeben: das Technologieprogramm PAiCE

Die Projektkonsortien des Programms „AUTONOMIK für Industrie 4.0“ haben einen wichtigen Beitrag geleistet, die Vision „Industrie 4.0“ in der realen Welt der Produktion und Logistik umzusetzen. Noch sind aber nicht alle Herausforderungen gelöst. Im Technologieprogramm PAiCE (Platforms | Additive Manufacturing | Imaging | Communication | Engineering) des BMWi beschäftigen sich neue Verbünde mit weiterführenden Fragen zur Digitalisierung der Industrie. Dabei geht es etwa um robuste mobile Kommunikationssystemen für den industriellen Einsatz oder um modulare und offene Plattformen für die Service-Robotik. Wir verabschieden uns von Ihnen als Leser und Leserin des Newsletters „AUTONOMIK für Industrie 4.0“ und laden Sie herzlich ein, auch den Entwicklungen und Ergebnissen des Programms PAiCE zu folgen. Die Anmeldung zum Newsletter von PAiCE wird in Kürze unter folgendem Link möglich sein: Newsletter PAiCE

Alle Projekte des Programms AUTONOMIK für Industrie 4.0, alle Ergebnisse zu den Querschnittsthemen und die zahlreichen Kurzstudien der Begleitforschung finden Sie unter:

Publikationen: Publikationen der Begleitforschung und Publikationen der Projekte
Weitere Informationen: AUTONOMIK für Industrie 4.0 und PAiCE