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05.11.2024

Die Zukunft des Quantencomputings: Neue Studie gibt Orientierung bis 2032

Das Quantencomputing steht an der Schwelle zur wirtschaftlichen Nutzung, doch es gibt noch Herausforderungen. Eine neue Studie vermittelt nun ein realistisches Zukunftsszenario und Handlungsempfehlungen für die weitere Entwicklung der Technologie.

Studie Quantencomputing
© DLR-PT
Studie Quantencomputing

Die technologischen Entwicklungen im Quantencomputing haben in den letzten Jahren erhebliche Fortschritte gemacht. Dennoch bleibt es eine Herausforderung, das große Potenzial dieser Technologie auch wirtschaftlich zu nutzen. Das BMWK-Förderprogramm „Quanten-Computing – Anwendungen für die Wirtschaft“ leistet dazu einen Beitrag, indem neun innovative Projekte Software und Anwendungen entwickeln, die die wirtschaftliche Erschließung des Quantencomputings vorantreiben.

Agile Projektförderung durch Strategische Vorausschau

Um den Fortschritt und die Herausforderungen in diesem sich rasant entwickelnden Bereich besser zu verstehen, hat die Programmbegleitung des DLR Projektträgers unter dem Motto „Quantencomputing im Aufbruch“ eine Strategische-Vorausschau-Studie rund um das Technologieprogramm durchgeführt. Zum Einsatz kam das vom DLR Projektträger entwickelte SINAVI-Modell (Strategic Impact Navigation Assessment Model). Mit Hilfe von Methoden der Strategischen Vorausschau – wie zum Beispiel Trendanalysen, Interviews oder Delphi-Befragungen – entwickelten die Forschenden ein realistisches Szenario für das Jahr 2032 – zehn Jahre nach Beginn der Förderung.

Die dabei gewonnenen Erkenntnisse wurden mit Informationen aus der begleitenden Erfolgskontrolle der Fördermaßnahme kombiniert. Das Ergebnis: ein ganzheitliches Bild der Erfolge und möglichen Weiterentwicklungen der Förderung.

Handlungsempfehlungen: Die Weichen für eine mögliche Zukunft stellen

Doch die Erkenntnisse aus der Strategischen Vorausschau können auch weiteren Akteuren des Quantencomputing-Ökosystems als Handreichung dienen. Als zentrales Ergebnis entstanden daher sechs übergreifende Handlungsempfehlungen für die weitere Entwicklung des Quantencomputings. Konkret geht es beispielsweise darum,

• ein starkes europäisches Quantencomputing-Ökosystem auf- und auszubauen,
• durch langfristige Zusagen und Strategien in einer koordinierten Förderlandschaft Planungssicherheit zu schaffen und
• den produktiven Einsatz von Quantencomputing vorzubereiten.

Die Studie soll auch anderen Stakeholdern die Möglichkeit geben, die Impulse für ihre eigene Arbeit aufzunehmen. Dazu beispielsweise Prof. Claudia Linnhoff, LMU München, die das QCHALLenge-Projekt leitet und an der Delphi-Umfrage beteiligt war: „Aus heutiger Sicht gehe ich davon aus, dass innerhalb der nächsten zehn Jahre Quantencomputing industrielle Problemstellungen aus den Bereichen Künstliche Intelligenz, Optimierung etc. deutlich effizienter lösen kann. Um das volle Potenzial dieser Technologie auszuschöpfen, ist es jedoch entscheidend, geeignete Anwendungsfälle zu identifizieren und entsprechende Quantenalgorithmen zu entwickeln. Somit sind umfangreiche Forschung und Entwicklung unabdingbar, um das disruptive Potential von Quantencomputing für die Industrie nutzbar zu machen.“
Die Studie versteht sich als Beitrag zur technologischen Entwicklung des Quantencomputings. Ziel der wissenschaftlichen Begleitung des BMWK-Förderprogramms ist, Weichen für die Zukunft zu stellen und die wirtschaftliche Erschließung dieser zukunftsweisenden Technologie voranzutreiben.

Hier geht’s zur Studie