Meldung
12.11.2024

KI-Innovationswettbewerb: Forschungsprojekt NaLamKI schafft erstmals internationalen Standard für die Nutzung von KI-Diensten in der Landwirtschaft

Plattform ermöglicht nachhaltige Digitalisierung der Landwirtschaft und hilft Landwirt*innen bei Effizienzsteigerung und Kosteneinsparung

Das Forschungsprojekt NaLamKI schafft erstmals internationalen Standard für die Nutzung von KI-Diensten in der Landwirtschaft. Die Plattform ermöglicht nachhaltige Digitalisierung der Landwirtschaft und hilft Landwirt*innen bei Effizienzsteigerung und Kosteneinsparung.

Berlin, 12. November 2024. Durch Künstliche Intelligenz (KI) ausgewertete Maschinen- und Sensordaten machen Arbeitsprozesse für Landwirt*innen nachhaltiger, effizienter und kostengünstiger. Das hat das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) geförderte Projekt NaLamKI heute auf einer Konferenz beim Landmaschinenhersteller John Deere in Mannheim nach dreijähriger Forschungsarbeit eindrucksvoll vorgestellt. Auch alle in der ITU (International Telecommunication Union) organisierten internationalen Mitgliedsstaaten sind davon überzeugt und haben das NaLamKI-System als internationale Referenzarchitektur für die Datenerfassung und -verarbeitung landwirtschaftlicher Prozesse anerkannt.

Dr. Sebastian Bosse (Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut (HHI)), Projektleiter NaLamKI: „NaLamKI ist weltweit das einzige Projekt, das die Digitalisierung der Landwirtschaft mit einem so umfangreichen Ansatz so konsequent und nutzerbezogen durchdenkt und skaliert umsetzt. Deshalb haben wir NaLamKI auch der ITU vorgestellt. Die ITU hat die Skalierungsfähigkeit erkannt und das System zur internationalen Referenzarchitektur gemacht. Das ist ein herausragender Erfolg für drei Jahre intensive Entwicklungsarbeit für Landwirt*innen auf der ganzen Welt.“

Das Projekt NaLamKI hat das Ziel, landwirtschaftliche Prozesse durch den Einsatz von Cloud- und KI-Technologien effizienter und nachhaltiger zu gestalten. Auf einer Gaia-X- konformen Software-as-a-Service-Plattform werden landwirtschaftliche Sensor- und Maschinendaten gesammelt. Auf der Plattform bereitgestellte KI-Anwendungen unterstützen Landwirt*innen bei der Analyse von Pflanzen- und Bodenzuständen großer Landflächen und optimieren so Prozesse wie Bewässerung, Düngung und Schädlingsbekämpfung. Voraussetzung zur Nutzung ist die Standardisierung von Daten, Modellen und Schnittstellen, um interoperable Systeme im Agrarsektor realisieren zu können. Erprobt und getestet wurde NaLamKI in umfangreichen und skalierbaren Use Cases wie z. B. der Datenerfassung mit Drohnen, der Krankheitserkennung bei Weizen, der Inspektion und Datenerfassung zur Ertragsschätzung von Obstplantagen, der Integration von Satellitendaten oder auch der Erkennung von Bewässerungs- und Düngungsstand.

Nach Abschluss des Forschungsprojektes Ende 2024 sollen die Ergebnisse verstetigt werden. Dazu wird im 1. Quartal 2025 eine GmbH gegründet, über die die Plattform NaLamKI wirtschaftlich betrieben wird. Darüber hinaus wird ein zu gründender Verein die Standardisierungsinteressen der verschiedenen Akteure bündeln. Das Fraunhofer HHI validiert den NaLamKI-Ansatz in einem aktuellen Forschungsprojekt (ACRAT) in Indien. Bereits in Planung befindliche Forschungsvorhaben und schon laufende internationale Projekte werden weitere wissenschaftliche Erkenntnisse ergänzen, die zur Erreichung des mit NaLamKI angestrebten Ziels beitragen: Den Herausforderungen des Klimawandels und Fachkräftemangels sowie der Verbesserung der Nährstoff- und Pflanzenschutzprozesse zu begegnen und damit das Leben der Landwirt*innen zu erleichtern.

NaLamKI ist eins von 26 Forschungsprojekten des KI-Innovationswettbewerbs des BMWK. Mit dem Innovationswettbewerb „Künstliche Intelligenz als Treiber für volkswirtschaftlich relevante Ökosysteme“ (KI-Innovationswettbewerb) leistet das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) einen zentralen Beitrag zur schnellen Umsetzung der KI-Strategie der Bundesregierung. Ziel ist es, die Anwendung Künstlicher Intelligenz in allen volkswirtschaftlich relevanten Wirtschaftsbereichen voranzutreiben und sich dabei besonders an den Erfordernissen und Möglichkeiten der zahlreichen mittelständischen Unternehmen in Deutschland zu orientieren.

Weitere Informationen: https://nalamki.de; http://ki-innovationen.de