Meldung
23.07.2024

Ergebnisse, Ereignisse und Erkenntnisse aus dem Projekt LogIKTram

Das Projekt LogIKTram hatte zum Ziel, ein Konzept zu entwickeln, um den urbanen Personen- und Güterverkehr zu verbinden und ungenutzte Kapazitäten in Straßenbahnen zum Transport 
von Waren zu nutzen. Die Idee von LogIKTram ist es, dass ein Teil der Auslieferstrecke mit der Straßenbahn, einer sogenannten "Gütertram", erfolgt.

Logo LogIKTram
Logo LogIKTram

Im Rahmen des Projektes wurde die entsprechende Transporteinheit auf Grundlage eines elektrisch angetriebenen Lastenrads entwickelt, welche an der Starthaltestelle automatisiert die Straßenbahn belädt, sich während der Fahrt in der Straßenbahn selbst verriegelt und an der Zielhaltestelle wieder automatisiert die Straßenbahn entlädt. Für das reibungslose automatisierte Einfahren der Transporteinheit war das punktgenaue Halten der Straßenbahn notwendig. Gekoppelt wurden die Vorgänge über eine hierfür entwickelte IKT-Plattform. 



Der gesamte Vorgang konnte am Prototyp demonstriert werden: Das Ein- und Ausfahren des Lastenträgers in sowie aus der Straßenbahn an den Haltestellen war innerhalb typischer 
Fahrgastwechsel und Haltezeiten möglich. Optimierungsbedarf besteht jedoch noch beim punktgenauen Halten der Straßenbahn. Ein Realbetrieb im öffentlichen Raum würde rechtliche Rahmenbedingungen erfüllen müssen, welche beispielsweise die Zulassung des umgebauten Schienenfahrzeugs und des Ladungsträgers, Haftungsregelungen bezüglich des Transportes von Gütern im Personenverkehr, Brandschutzregeln oder Subventionsdiskussionen betreffen.

Zentrale Erkenntnisse des Projektes beziehen sich auf die betrieblichen Herausforderungen eines kombinierten Personen- und Güterverkehrs, den Bedarf nach weiteren Verbesserungen und die potenzielle Nachfrage. Beispielsweise überschneiden sich die heute typischen Zeiten für die Warenauslieferungen mit denen der hohen Straßenbahnauslastung, in denen wenig Kapazitäten für den zusätzlichen Gütertransport zur Verfügung stehen.



Wesentlich zum Erfolg des Projektes beigetragen hat die Automatisierung des Be- und Entladeprozesses, der keine direkte menschliche Interaktion erfordert. Dennoch ist eine 
technische Verbesserung des Halteassistenten für eine Verkürzung der Be- und Entladezeiten essenziel: Erst so kommt die Straßenbahn zuverlässig vor der am Bahnsteig wartenden 
Transporteinheit zum Stehen, sodass diese ohne Rangieren direkt in die Straßenbahn einfahren kann. Anzumerken ist, dass die Attraktivität einer solchen Lösung und damit auch die zukünftige Nachfrage nicht nur von der von der Straßenbahn befahrenen Strecke, sondern auch von den technischen und betrieblichen Konzepten für die erste Meile und für die finale Auslieferung der Ware abhängt.

Die Erkenntnisse von LogIKTram werden bereits im Folgeprojekt regioKArgoTramTrain weiterverwertet; hier werden u. a. die Zulassung des umgebauten Schienenfahrzeugs sowie der Transporteinheit und der Betrieb auf der öffentlichen Schiene angestrebt. Auch wird in weiteren Forschungsprojekten bei den beteiligten Projektpartnern z. B. an günstigen und zuverlässigen Sensoren geforscht, welche perspektivisch zu einem weniger kostenintensiven Lastenträger beitragen können. Zusammenfassend hat LogIKTram einen wesentlichen Beitrag geleistet, die Möglichkeiten für die innerstädtische Logistik zu erweitern. Letztendlich kann die Kombination des Personen- und Güterverkehrs im Rahmen der innerstädtischen Logistik zu klimapolitischen, verkehrspolitischen und kommunalpolitischen Zielen beitragen.

Weitere Informationen zum Projekt finden Sie hier.