Edge Datenwirtschaft: CAREFUL-EDGE-X schafft Innovation im ambulanten Pflegebereich

© CAREFUL-EDGE-X

Unsere Gesellschaft steht vor der Herausforderung, dass schon jetzt zu viele Pflegebedürftige auf zu wenige Pflegekräfte kommen, die ihrerseits unter hohem Zeitdruck arbeiten und durch zu viel Bürokratie aufgehalten werden. Das gilt für den stationären wie für den ambulanten Bereich. Der Fokus des Projekts CAREFUL-EDGE-X aus dem Programm Edge Datenwirtschaft liegt auf der ambulanten Pflege und pflegenden Angehörigen, auch weil viele Menschen im Alter in ihrer vertrauten Umgebung bleiben möchten. Auf den Tagen der digitalen Technologien hat das Projekt neben seiner Intention auch erste Erfolge und die nächsten Schritte vorgestellt.

Die Innovation von CAREFUL-EDGE-X ist, dass eine Edge-Knotentechnologie genutzt wird, um kontaktlos Vitalparameter aufzunehmen und sicherzustellen, dass diese wichtigen Gesundheitsdaten immer aktuell und verfügbar sind. Die Vitalparameter werden durch Sensoren im Pflegebett und über die Kamera eines Roboters erfasst und automatisch über Edge-Knoten in die Vitalwerte-Dokumentation weitergeleitet, auf die die Pflegekräfte jederzeit zugreifen können.

Die kontinuierliche Erfassung ermöglicht es, Trends und Veränderungen im Gesundheitszustand des oder der Pflegebedürftigen genau zu überwachen. Das ist besonders wichtig für Pflegekräfte, die in der Zeitarbeit tätig sind und möglicherweise nicht mit den individuellen Gesundheitsverläufen vertraut sind. Bei manchen Patienten geht zum Beispiel nach einer bestimmten Medikamenteneinnahme der Puls erst mal hoch und dann wieder runter. Wenn dieser Verlauf bekannt ist, können Pflegekräfte die Situation viel besser einschätzen und entsprechend reagieren. Die automatisierte Dokumentation dieser Werte entlastet das Pflegepersonal erheblich.

Die datenschutzkonforme Auswertung und die Weitergabe der Daten wird durch ein kaskadierendes Edge-System möglich, an dem das Projekt seit Oktober 2022 arbeitet. Nach der Erfassung der Vitaldaten werden Zeitreihenanalysen auf den zweiten Edge-Knotenpunkt übernommen, um die Daten optimal auszuwerten. Unter Einhaltung der GAIA-X-Strukturen erfolgt dann die Weitergabe an die Pflegedokumentation. Für den Datenschutz bedeutet es, dass die Daten zwar aufgenommen, aber lokal schon vorverarbeitet werden, sodass nicht der komplette Datenstrom weitergeleitet wird, sondern nur die relevanten Informationen bei den Pflegekräften ankommen. Das kaskadierende System ermöglicht auch den Einsatz von Sensoriken, die beliebig erweiterbar sind. Das heißt, es können auch weitere Hersteller in das Konzept und in den Prozess eingebunden werden.

Der Use Case des Pflegebetts soll in einem Pflegeheim-Szenario live mit Patienten getestet werden, während der Roboter in der mobilen Pflege erprobt wird.

Mehr Informationen zum Projekt finden Sie hier.