Meldung
26.04.2024

Hannover Messe: Leitprojekt CampusOS zeigt Anwendungen und Technologie-Baukasten für 5G-Campusnetze

Die Welt der 5G-Campusnetze war auf der Hannover Messe live erlebbar. Zu den Highlights gehörten innovative Anwendungsbeispiele und ein maßgeschneiderter Technologie-Baukasten. Besucherinnen und Besucher konnten einen Einblick in die Zukunft der Mobilität, der Industrie und von Kliniken nehmen – und vielleicht sogar des eigenen Unternehmens.

CampusOS auf Hannover Messe
Großes Interesse am Technologie-Baukasten des Leitprojekts CampusOS: Axel Voß (BMWK, 4. v. l.) und das Team um Prof. Sławomir Stanczak (5. v. l.) und Prof. Erich Zielinski (3. v. l.)
© Fraunhofer HHI #CampusOS

5G-Mobilfunktechnologien eröffnen Unternehmen mit sogenannten Campusnetzen vielversprechende Perspektiven, Mobilfunknetze eigenständig zu betreiben. In der 5G-Arena stellte der Förderschwerpunkt „5G-Campusnetze“ des BMWK mit insgesamt fünf Projekten vor, wie der Aufbau und Betrieb eines 5G-Campusnetzes in der Wirtschaft gelingt. Zu erleben waren der Technologie-Baukasten für 5G-Campusnetze des Leitvorhabens CampusOS sowie repräsentative Anwendungsbeispiele in Industrie 4.0, Logistik und Robotik, vom sicheren teleoperierten Fahren über Baustellen bis hin zur mit 5G vernetzten Klinik.

Ökosystem für 5G-Campusnetze
Ziel von CampusOS ist, ein Ökosystem für modulare und offene 5G-Campusnetze zu entwickeln und Anwendungsdomänen für 5G-Campusnetze zu erschließen. Dieses Ökosystem basiert auf offenen Funktechnologien sowie interoperablen Netzkomponenten und folgt dem Prinzip des OpenRAN. Die Projektergebnisse gewährleisten Herstellerunabhängigkeit, mehr Wettbewerb und Innovationen, um die digitale Souveränität der Unternehmen in Deutschland zu stärken. Im Leitprojekt CampusOS entwickeln Partner aus Industrie und Forschung Referenzarchitekturen und -technologien, die für die Wirtschaft geeignet sind. Sie untersuchen zudem verschiedene Betreibermodelle und testen die Interoperabilität und Leistungsfähigkeit der Lösungen in Referenztestfeldern. Auf diese Weise entstehen Prototypen von 5G-Campusnetzlösungen für unterschiedliche Branchen. Das Projekt wird von den Fraunhofer-Instituten FOKUS und HHI geleitet.

Unternehmensanforderungen mit dem Technologie-Baukasten individuell umsetzen
Ein Highlight des Messeauftritts war der Technologie-Baukasten. Dieser umfasst einen Komponentenkatalog und Blaupausen für verschiedene Betreibermodelle sowie funktionierende Kombinationen der Komponenten. Messebesucherinnen und -besucher konnten direkt am Stand versuchen, geeignete Hard- und Software-Komponenten für ein Campusnetz passend zum eigenen Unternehmen zu finden.
„Wir werden den Baustein-Katalog voraussichtlich im Herbst dieses Jahres auf unserer Website veröffentlichen“, so Projektkoordinator Prof. Sławomir Stanczak vom Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut. „Der Katalog ist inzwischen gut gefüllt, und er wird dabei helfen, sehr effizient 5G-Campusnetze für spezifische Unternehmensanforderungen zu konzipieren und umzusetzen. Für den Erfolg unseres Projekts ist Sichtbarkeit besonders wichtig: Neben unserer Website nutzen wir dazu unsere Kontakte zu Verbänden und anderen Multiplikatoren, aber auch Messeauftritte wie hier in Hannover. Wichtig ist uns auch, die Projektergebnisse zu verstetigen und den Technologie-Baukasten aktuell zu halten bzw. weiterzuentwickeln. Hierfür gibt es bereits Interesse aus einem Verein mit Sitz in Berlin. Mitglieder sind Unternehmen, die so besonders von unserem Katalog und unseren Testinfrastrukturen profitieren. Weitere Mitglieder werden gern aufgenommen.“

CampusOS Technologiebaukasten
Maßgeschneiderte Campusnetze planen: Der Technologie-Baukasten wird im Herbst veröffentlicht.
© Fraunhofer HHI #CampusOS

5G-Netze in der Anwendung
Abgerundet wurde der Messeauftritt von konkreten Anwendungsszenarien, zum Beispiel auf dem Gebiet der vernetzen Mobilität mit Einblicken in ein sicheres teleoperiertes Fahren in räumlich begrenzten Bereichen wie Werksgeländen, Produktionsstätten und Parkplätzen. Auch in der Bauindustrie ist der Einsatz von Campusnetzen sinnvoll: Mit Hilfe von nomadischen 5G-Netzen ist eine genaue Positionierung sowie die Übertragung von Live-Videostreams zur Sicherheitsüberwachung und Ferneinweisung von Personal möglich. Das ebenfalls mit einem Teilstand vertretene Projekt CampusDynA zeigte, wie Parameter des 5G-Mobilfunknetzes dynamisch gesteuert und Nutzergeräte priorisiert werden können.

Ein LKW, der in Hildesheim auf einem Parkplatz steht, wird in Echtzeit ferngesteuert.
Teleoperiertes Fahren: Ein LKW, der in Hildesheim auf einem Parkplatz steht, wird in Echtzeit ferngesteuert.
© Fraunhofer HHI #CampusOS

Weiterführende Links: Projekt-Website CampusOS