Meldung
02.11.2023

Rückblick auf die European Quantum Technology Conference 2023

Europäisches Quanten-Computing braucht Schulterschluss aus Forschung, Industrie und Politik

Unter Federführung des European Quantum Flagship kamen auf der European Quantum Technology Conference Schlüsselfiguren aus Wissenschaft, Politik, Industrie, Startups und aufstrebende Talente zusammen. Im Fokus standen mehrere Förderprojekte, die sich auf europäischer Ebene aktiv einbringen und die industrielle Quantenlandschaft stärken.

Coverbild Quanten-Computing
© © Adobe Stock / Production Perig
Quanten-Computing

Es gibt endlich was zu zeigen im Quanten-Computing. Seit dem letzten Treffen des European Quantum Flagship in 2021 hat sich viel getan – das stellten europäische Forschungs,- Innovations- und Industrievertreter auf der European Quantum Technology Conference vom 16. bis 20. Oktober in der Messe Hannover fest. Dutzende Startups und Unternehmen präsentierten ihre Quantum-Computing Soft-, Middle- und Hardware, Use Cases und Entwicklungsideen. Mit dabei waren auch mehrere vom BMWK geförderte Projekte: AQUAS, AutoQML, EniQmA, ProvideQ, Qompiler, und QuaST.

Da ist es auch nicht verwunderlich, dass das ursprünglich stark forschungsgetriebene Flagship erstmals keine reine Forschungsagenda vorgestellt hat, sondern eine gemeinschaftliche Entwicklung mit der Industrie in Form der „SIRA – Strategic Industry and Research Agenda“. Mittelpunkt bildeten weiterhin die vier Schlüssel-Quantentechnologien: Quanten-Kommunikation, -Computing, -Sensing & -Metrology, und -Simulation ergänzt durch für Quantum-Technologien notwenige Basistechnologien, wie Photonik, Elektronik oder Optik.

Quanten-Computing verspricht dabei beispielsweise riesige Datenmengen schneller als je zuvor zu verarbeiten, um Datenbanken zu durchsuchen, Gleichungen zu lösen und Muster zu erkennen. Die Basis bildet die Ansteuerung und Kontrolle von „Quantenzuständen“. Diese Quantenzustände können einzelne Atome, Ionen, Photonen oder quantenelektronische Schaltkreise sein und werden durch spezifische Algorithmen und Software auf Anwendungsfälle und Problemstellungen zugeschnitten.

Das Förderprogramm „Quanten-Computing – Anwendungen für die Wirtschaft“ des BMWK setzt hier an und schafft einen Fokus auf Quanten-Computing Software: Erleichterter Zugang zur Quanten-Computern, eine erleichterte Nutzung durch verschiedene Softwareschichten, eine Entscheidungsgrundlage zur Auswahl der Rechnerart und Rechenweise (Quantum , Classic oder Hybrid) sowie die Entwicklung praxistauglicher Anwendungen im Bereich Logistik, Produktion, Wasserstoff und Mobilität. Aktuell sind diese Entwicklungen noch stark durch die noch nicht ausskalierte Rechenleistung der Quantum-Hardware limitiert.

Dass das Quanten-Computing dennoch auf dem richtigen Weg ist, zeigten die Projekte AQUAS, AutoQML, EniQmA, ProvideQ, Qompiler, und QuaST mit ihren Präsentationen, Postern und Expo-Ständen. Dabei gaben sie sowohl Einblicke in die aktuellen Forschungsergebnisse, als auch in erste Erfolge für die spätere Nutzung der Quanten-Computer.

Klar ist: Es gibt ein blühendes Quanten-Ökosystem in Europa, dass nun den Mut hat die nächsten Schritte für die technologische Entwicklung in Richtung Quantenvorteil zu gehen.

Weitere Informationen
Technologieprogramm Quanten-Computing – Anwendungen für die Wirtschaft
Webseite European Quantum Technologie Conference