Meldung
22.12.2022

Neue AIQNET Taskforce: Vernetzter OP 

Wie lässt sich die Integration und Vernetzung bei der Verwendung von Medizinprodukten durch Chirurg:innen optimieren? Wie kann dadurch in kritischen Operationen wichtige Zeit gewonnen werden? Diesen Fragen stellt sich aktuell das KI-Projekt AIQNET und möchte das Thema durch eine neue Taskforce auf das nächste Level heben.

Grafik des Projekts AIQNET
© inomed Medizintechnik GmbH
AIQNET Vernetzter OP

Das AIQNET-Konsortium besteht insgesamt aus 16 etablierten Unternehmen der Medizintechnik und der Gesundheitsversorgung und soll die Nutzung medizinischer Daten sektorenübergreifend und datenschutzkonform ermöglichen. Koordiniert wird das Gesamtvorhaben von der BioRegio STERN Management GmbH, Initiator und Konsortialführer ist die RAYLYTIC GmbH. Die projektinterne Taskforce “Vernetzter OP” verfolgt das Ziel, gemeinsam mit verschiedenen Partnern des Projekts anhand von vier Use Cases ein Praxisbeispiel zu schaffen, welches insbesondere die Arbeitsabläufe und Anforderungen von Chirurg:innen in den Mittelpunkt stellt.

Die Integration und Vernetzung digitaler Lösungen sind in den letzten Jahren sowohl bei der Verwendung von Medizinprodukten durch Chirurg:innen als auch bei der Ausstattung von Operationssälen insgesamt immer wichtiger geworden. Zwar existieren bereits vernetzte OP-Geräte und Systeme, allerdings stellen diese zumeist herstellerspezifische Insellösungen dar, die nur wenig Interoperabilität aufweisen und für jedes Krankenhaus individuell und manuell integriert werden müssen. Um diese Insellösungen zu verbinden, wurden medizinische Kommunikationsstandards entwickelt, die die nötigen Anforderungen an Interoperabilität erfüllen. Jedoch werden diese in der Praxis noch nicht ausreichend flächendeckend eingesetzt.

Die neue AIQNET Taskforce, die das ändern möchte, besteht aus dem Universitätsklinikum Leipzig (UKL), dem Innovationszentrum für Computerassistierte Chirurgie (ICCAS) der Universität Leipzig, der TZM GmbH in Göppingen und der inomed Medizintechnik GmbH im Raum Freiburg.

Das Universitätsklinikum Leipzig bringt dabei als klinischer Partner aktiv sein umfangreiches klinisches Wissen mit vielen Ideen und Feedback zu Verbesserungen im klinischen Alltag ein, die durch Vernetzung gemeistert werden können. Das ICCAS als interdisziplinäres Institut und Forschungszentrum bildet bei den Partnern die Schnittstelle zwischen digitaler Technologie und zukünftigen klinischen Anwendungen. Mit ihrer langjährigen Erfahrung im Bereich Kommunikation bringt die TZM GmbH als Softwareunternehmen viel Know-how mit. Insbesondere findet das Universal Medical Gateway (UMG) als vernetztes Interface für Medizinprodukte Eingang in die Use Cases. Die inomed Medizintechnik GmbH ist ein Medizintechnikhersteller von Produkten im Bereich des intraoperativem Neuromonitorings, der funktionellen Neurochirurgie und Schmerztherapie und kann ebenfalls Erfahrungen im Bereich der sicheren Vernetzung von Medizinprodukten vorweisen.

Kommunikation zwischen OP-Geräten etablieren

In einem der vier Use Cases im Rahmen der Taskforce soll der Fokus auf einen standardisierten Datenaustausch unter Verwendung von einheitlichen Datenstrukturen gelegt werden. Dies erlaubt die Austauschbarkeit und Interoperabilität sowohl von Medizingeräten untereinander als auch in Verbindung mit dem Kranenhausinformationssystem, was alltägliche Handlungsabläufe im OP vereinfacht.

In einem weiteren Use Case vertieft AIQNET die sichere Kommunikation und Interaktion zwischen OP-Geräten. Diese Kommunikation ermöglicht das schnelle Reagieren von einem OP-Gerät auf wichtige Status- oder Parameteränderungen eines anderen OP-Geräts. Dadurch kann bei kritischen Situationen wichtige Zeit eingespart werden.

Mit der Taskforce konzentriert sich das vom BMWK geförderte KI-Projekt in zwei weiteren Use Cases auf die Benutzerfreundlichkeit und Handhabung von vernetzten Medizingeräten und -systemen. Hierbei stellt AIQNETdie Chirurg:innen mit dem jeweiligen Operationsworkflow in den Mittelpunkt. Das Ziel ist es, zum richtigen Zeitpunkt die richtigen Daten aus unterschiedlichsten vernetzten Medizingeräten für die Chirurg:innen benutzerfreundlich darzustellen.