Meldung
01.11.2022

SPELL beim Innovationssymposium Künstliche Intelligenz 2022

Das Innovationssymposium Künstliche Intelligenz ist eine jährlich stattfindende Veranstaltung vom Behörden Spiegel und adressiert Wissenschaftler:innen und Entscheider:innen aus Politik, Wirtschaft und Forschung. Dr. Eric Rietzke präsentierte das KI-Projekt SPELL in einem Fachforum zum Thema „KI für die Notfall- und Katastrophenvorsorge“.

SPELL Behörden Spiegel
© Behörden Spiegel

Mittels Künstlicher Intelligenz (KI) lassen sich Verfahren und Prozesse beschleunigen, gerade auch in hochkomplexen und dynamischen Lagen, die durch einzelne Menschen nicht mehr erfassbar sind. Dabei könnten viele Bereiche von dynamischen Lageplänen, Battle Management Systemen oder Sensoreinbindung profitieren.

Der Behörden Spiegel, der regelmäßig über die Projekte des KI-Innovationswettbewerbs berichtet, hat die vielfältigen Möglichkeiten und technischen Umsetzungslösungen im „Innovationssymposium Künstliche Intelligenz“ am 11. Oktober 2022 bei einer Online-Veranstaltung diskutiert. Neben dem Hauptprogramm befassten sich zudem mehrere Fachforen mit den unterschiedlichen Möglichkeiten auch für das Krisenmanagement.

Verknüpfung von Lagezentren durch Künstliche Intelligenz

Ausnahmesituationen können immer entstehen – ob es nun eine Pandemie ist, Hackerangriffe oder Ausfälle in der Lieferkette. Krisenmanagement und -prävention wird deshalb immer wichtiger, sowohl gesellschaftlich als auch wirtschaftlich. Künstliche Intelligenz kann dabei Abhilfe schaffen.

Das KI-Projekt SPELL (Semantische Plattform zur intelligenten Entscheidungs- und Einsatzunterstützung in Leitstellen und beim Lagemanagement) erarbeitet eine digitale Plattform, die durch KI-Technologie die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Leitstellen und Lagezentren effizienter gestalten und einen unkomplizierteren Informationsaustausch in Krisensituationen ermöglichen soll. Die Herausforderung besteht hierbei vor allem darin, die in sich geschlossenen, wenig interoperablen Technologieinseln aufzubrechen, aus denen viele Leitstellen in Deutschland bestehen.

Über die Schnittstellen von SPELL sollen hingegen die vor Ort gesammelten Informationen allen Akteuren zur Verfügung gestellt und mit zusätzlichen Datenquellen angereichert werden, um einen umfänglichen Einblick in Krisensituationen zu gewähren. Künstliche Intelligenz kann ermöglichen, dass die Daten nicht nur auf der Plattform von SPELL zusammengeführt, sondern auch analysiert, interpretiert und aufgewertet werden können. Das System kann beispielsweise auf Grundlage der bestehenden Datenlage Prognosen und Simulationen durchführen, um die Entwicklungen in einer Krise einschätzen zu können. Die Entscheider in Leitstellen und Lagezentren werden so zügig über einen Krisenfall aufgeklärt und dazu in die Lage versetzt, sich schnell und effizient ein umfassendes Bild der Situation zu machen.

Entscheidungsunterstützung bei Notfällen und Krisen

Dr. Eric Rietzke vom Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) und  Konsortialleiter von SPELL, führte aus, dass es notwendig ist, Ressourcen in Krisensituationen richtig zu verteilen und auf Basis der vorhandenen Informationen die richtigen Entscheidungen zu treffen. Eine Voraussetzung dafür ist eine umfassende Übersicht aller relevanten Informationen als Gesamtlagebild und die Vernetzung aller Beteiligten. Das zeigt auch gerade die vorherrschende Pandemie.

Eine fundierte und gute Entscheidung braucht viele Daten für ein umfassendes Lagebild – eine Krise verlangt hingegen nach schnellen Entscheidungen. In diesem Spannungsfeld zwischen guten und schnellen Entscheidungen kann Künstliche Intelligenz einen wesentlichen Beitrag leisten, indem durch die KI eine umfangreiche Datenlage berücksichtigt und für die Entscheidungsfindung durch Menschen kompakt aufbereitet und dargestellt werden kann.

Die Aspekte Schnelligkeit und Richtigkeit stehen sich hierbei stets gegenüber. Der Weg zur richtigen Entscheidung z.B. bei Großschadensereignissen gelingt demnach nur durch die Symbiose von Expert:innen und KI-basierten Mehrwertdiensten. Diese Symbiose einer Mensch-Maschine Kollaboration wird u.a. im KI-Projekt SPELL weiterentwickelt.