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25.10.2021

E-Autos schnell und einfach laden im Parkhaus – mit iLaPark

Wo ist die nächste freie Ladesäule? Diese Frage stellen sich täglich Besitzer von Elektrofahrzeugen in Großstädten. Das Projekt iLaPark aus Hessen will die Ladestationen jetzt dort hinbringen, wo sich Autos ohnehin aufhalten: in die Parkhäuser der Innenstädte.

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iLaPark Logo

Verbrenner-Fahrzeuge könnten in Deutschlands Innenstädten bald ausgedient haben – das zeichnet sich nicht zuletzt seit der Einrichtung von Umweltzonen oder angekündigten Verboten für Verbrenner ab. Um die Elektromobilität flächendeckend zu etablieren, fehlt es allerdings vielerorts noch an der benötigten Ladeinfrastruktur. Ein wichtiger Faktor: Fahrer von Elektroautos im urbanen Raum sind oft Mieter und verfügen eher selten über eine eigene Wallbox. Meist sind sie daher auf die öffentliche Ladeinfrastruktur angewiesen, die Ihnen vor Ort zur Verfügung steht. In vielen deutschen Städten existieren aber bislang zu wenige Ladesäulen. Während es beispielsweise in Berlin rund 1.700 öffentliche Ladepunkte für Elektrofahrzeuge gibt (Stand: Februar 2021*), müssen Fahrer von E-Autos in Köln sich mit gerade einmal 260 Ladepunkten begnügen.

Das Projekt iLaPark setzt genau hier an. Die Idee: Städtische Parkhäuser sollen zu großangelegten Ladeflächen werden, die es ermöglichen, dass viele Fahrzeuge auf einmal mit Strom versorgt werden.

„Parkhäuser bieten hervorragende Bedingungen für das Laden von E-Autos in der Stadt. Sie liegen zentral und bieten ausreichend Platz für eine große Menge an Fahrzeugen. Mithilfe intelligenter Technologie kann es gelingen, ein optimales Verhältnis zwischen Auslastung und Bedarf zu ermitteln“, so Dr. Markus Eisel, CEO SyroCon AG, Konsortialführer von iLaPark.

Die Herausforderung für die Experten hinter iLaPark: Städtische Parkhäuser sind elektrisch oft suboptimal angebunden. Eine künstliche Intelligenz (KI) soll deshalb dabei helfen, die Menge an gewünschtem und verfügbarem Ladestrom in Parkhäusern im urbanen Raum zu ermitteln. So lässt sich die Verteilung der Ladebedarfe und des verfügbaren Stroms optimal koordinieren.

Künstliche Intelligenz verhindert Überlastung des Stromnetzes

Und so soll das Konzept funktionieren: Mit Hilfe einer Software-Plattform und einer App werden die Parkhäuser und Ladestationen zu virtuellen Clustern zusammengeschlossen. Auf Basis von KI-Algorithmen wird eine Optimierung zwischen den Präferenzen der BEV-Fahrer (Ziel, Strombedarf, Aufenthaltsdauer) und der Belegung von Ladestationen im Cluster hergestellt. Um den Autofahrer zu motivieren, Kompromisse bei seinen Präferenzen einzugehen, wird er mit Rabatten auf Park- und/oder Stromkosten incentiviert. So wird eine optimale Belegung der Ladestationen und möglichst gleichmäßige Verteilung der Netzlasterreicht. Dabei leitet die mobile App den Fahrer von batterieelektrischen PkW (BEV) und Plug-In-Hybriden (PHEV) an die optimale Ladestation,

Dr. Markus Eisel, Konsortialführer von iLaPark: „Von der KI-basierten Lösung profitieren alle Seiten: Die Fahrer der Elektroautos, die Parkhaus- und auch die Energienetzbetreiber. Alle Systeme werden bei iLaPark miteinander vernetzt.“

Für Parkhaus-Betreiber eröffnen sich mit den Ladestationen neue Geschäftsmodelle. Sie erweitern nicht nur ihr Parkangebot um eine weitere Dienstleistung. Durch das intelligente Lademanagement können sie auch eine höhere Auslastung der Parkräume erreichen.

ILaPark macht so schon bestehende Parkräume fit für die Energiewende. Das hat auch wirtschaftliche Vorteile. Denn durch den cleveren Einsatz von modernster Technologie bleiben die Kosten für den Ausbau der nötigen Infrastruktur gering.

Die Vision: Lade-Parkhäuser in ganz Deutschland

Im Raum Frankfurt am Main testen die Macher von iLaPark aktuell ihr Konzept. In ca. zehn teilnehmenden Parkhäusern in der Innenstadt sollen sich E-Autofahrer per App darüber informieren können, wo sich die nächstgelegenede Ladestation befindet. Wenn das Pilotprojekt erfolgreich verläuft, könnte es hohe Breitenwirkung erzielen. Denn das Prinzip von iLaPark lässt sich unkompliziert auch auf andere Metropolregionen übertragen – und so den Traum vom sauberen Stadtverkehr wahr werden lassen.

Bis Ende 2022 wird iLaPark vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) mit rund 1,6 Millionen Euro gefördert. Unter der Konsortialleitung der SyroConAG arbeiten die Partner EDAG Engineering GmbH, Hubject GmbH und Intilion GmbH sowie das Research Lab for Urban Transport (ReLUT) der Frankfurt University of Applied Sciences (FrankfurtUAS) und das House of Energy an der intelligenten Ladelösung für Parkhäuser.

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