Meldung
17.06.2019

Hightech auf dem Acker: Smart-Farming-Welt schließt Arbeit ab

Im März feierte Smart-Farming-Welt den Projektabschluss und präsentierte zukunftsweisende Prototypen für die digitale Zukunft der Landwirtschaft. Die entwickelten Services sollen nun auch ihren Weg in die Wirtschaft finden.

Dieses Bild zeigt den Prototyp der nPotato. Er wurde mit Kartoffelrodern des Konsortialpartners Grimme erprobt. Im Hintergrund ist das von ihr aufgezeichnete Erschütterungsprofil auf einem Laptop zu sehen.
Die nPotato - vorne geschlossen, dahinter offen - wurde mit Kartoffelrodern des Konsortialpartners Grimme erprobt. Auf dem Laptop ist das von ihr aufgezeichnete Erschütterungsprofil zu sehen.
Smart-Farming-Welt-Abschluss Bild

Die Landwirtschaft befindet sich in einem digitalen Umbruch und bietet enormes Potenzial für die agrarwirtschaftlichen Akteure. Ein Beweis dafür ist das Projekt Smart-Farming-Welt, das Ende März nach dreijähriger Laufzeit seinen erfolgreichen Abschluss feierte. An verschiedenen Stationen zeigte das Projekt die entwickelten Services. Ein besonders anschauliches Praxisbeispiel lieferte die digitale Kartoffel „nPotato“. Die Entwickler präsentierten ihren Prototypen, bestehend aus einer festen Kunststoffhülle mit integriertem Smartphone. Dieser wird in der Praxis zusammen mit normalen Kartoffeln ausgelegt und geerntet. Die Sensoren des Smartphones sind in der Lage, Beschleunigen und Stöße auf die nPotato zu erfassen. Dank der intelligenten Auswertung können die Ernteeinstellungen angepasst werden, was dazu beiträgt, dass die Kartoffelernte besonders schonend gelingt.

Ein weiteres Beispiel, wie die Herausforderungen der digitalen Landwirtschaft gemeistert werden können, ist der Fleet-Set-Connect-Dienst. Der Dienst zur Verbesserung der Ernte ist besonders für Länder mit großer Agrarfläche interessant. Dabei ermöglicht eine übergeordnete Flottensteuerung, den Ernteprozess zu verbessern. Die Einstellungen einer sogenannten Master-Maschine können automatisch auf beispielsweise andere Mähdrescher übertragen werden, die gemeinsam ein Feld abernten. Anpassungen an den Ernte-Parametern des Master-Mähdreschers werden automatisch an die anderen weitergegeben. Dies spart Zeit und Kosten, da alle Fahrzeuge mit optimalen Einstellungen fahren, ohne dass jeder Fahrer die Einstellungen selbst vornehmen muss.

Eine Führung durch die Grimme-Produktion bot allen Teilnehmern die Möglichkeit, sich ein eigenes Bild von den hochkomplexen Erntemaschinen zu machen. Auch für die zukünftige effektivere Wartung und Reparatur dieser Maschinen stellte das Projekt den passenden Service vor: Der Tele-Expert-Dienst ermöglicht es Innendienst-Technikern, über die Plattform eine Ansicht des Maschinendisplays mit der entsprechenden Problemsituation zu erhalten. Aus der Ferne geben sie dem Fahrer Bedienhinweise, sodass dieser die Fehlerbehebung durchführen kann. Das spart wertvolle Zeit in der Erntesaison. Der ebenfalls entwickelte Connected-Update-Dienst bietet Landmaschinen-Herstellern die Möglichkeit, über eine Smart-Farming-Plattform Softwareupdates bereitzustellen. Diese können direkt auf Landmaschinen und angehängten Geräten installiert werden, wodurch Sicherheitsfunktionen immer aktuell sind.

Benedikt Moser, Verantwortlicher für die Geschäftsmodellentwicklung im Projekt, zog zum Ende des Projekts ein persönliches Resümee. Das Projekt habe gezeigt, dass die entwickelten Services die Ernte in Zukunft noch effektiver machen. Davon profitieren sowohl Landwirte als auch die Hersteller, Servicepartner und Verbraucher.

Weiterführende Informationen
Smart-Farming-Welt