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17.06.2019

Augmented Reality praxistauglich machen: AcRoSS präsentiert Ergebnisse

Ob Fehlerbehebung beim weit entfernten Kunden oder beengtes Arbeiten im Raketenbau: Assistenzsysteme auf Basis von Augmented Reality (AR) eröffnen Unternehmen neue Möglichkeiten und Geschäftsmodelle. Am 24. Mai bot die Abschlussveranstaltung von AcRoSS Einblicke in die vom Projekt entwickelte AR-Plattform.

Dieses Bild zeigt eine von zwei im Projekt AcRoSS eingesetzten Datenbrillen.
Eine von zwei im Projekt AcRoSS eingesetzten Datenbrillen.
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30 Prozent: So hoch ist laut Thomas Richter in der Industrie mittlerweile der Anteil von Software am Maschinenwert. Aus Sicht des technischen Leiters von AcRoSS-Konsortialpartner Krause-Biagosch entwickeln sich Maschinenbauer immer mehr zu Softwareentwicklern. Über die vergangenen Jahre hat innovative Software in der Industrie bereits an vielen Stellen dazu beitragen, Arbeitsprozesse effektiver und einfacher zu gestalten. Mit Augmented Reality steht nun die nächste Evolutionsstufe bevor. Bislang nutzen vor allem Großunternehmen AR-Anwendungen, da kleinere Betriebe oft keine Kapazitäten für die Entwicklung und Implementierung haben. Ziel von AcRoSS war es daher, eine Plattform zu entwickeln, mit der etwa alle für AR-Anwendungen nötigen Daten ausgetauscht und unterschiedlichste Services bereitgestellt werden können. Auf der Abschlussveranstaltung des Projekts am 24. Mai in Berlin wurde gezeigt, wie sich mit der von AcRoSS entwickelten Plattform Augmented Reality auch von kleineren Unternehmen leichter nutzen lässt und welche neuen Geschäftsmodelle damit möglich werden.

Dieses Bild zeigt, wie eine Datenbrille bei der technischen Problembehebung unterstützen kann.
AR macht es möglich: Probleme auch ohne Servicetechniker beheben.
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AR-fähige Geräte wie Datenbrillen oder Tablets können die wahrgenommene Realität mit kontextspezifischen Informationen erweitern. Das eröffnet ganz neue Möglichkeiten. So ist etwa das Einsatzgebiet der Servicetechniker von Krause-Biagosch auf Deutschland begrenzt. Die Druckplattenbelichter des Unternehmens stehen allerdings überall auf der Welt – sei es Sofia, Mumbai oder New York. Mit der Augmented-Reality-Plattform von AcRoSS ist nun folgendes Szenario denkbar: Kunden setzen für leicht behebbare Fehler auf die eigenen Mitarbeiter und den AR-basierten Wartungsservice des Herstellers statt externe Servicetechniker. Wie das konkret aussieht, konnte vor Ort in Berlin anhand eines Demonstrators ausprobiert werden. Trat im Modell des Druckmaschinenbelichters ein Problem auf, blendete eine Datenbrille per Augmented Reality Schritt für Schritt die Anleitung für die Fehlersuche und Instandsetzung im Sichtfeld des Nutzers ein.

Beim zweiten, gemeinsam mit dem Konsortialpartner ArianeGroup entwickelten Anwendungsfall, stand hingegen die Neumontage im Fokus. In dem Luft- und Raumfahrtunternehmen gehören beengte Arbeitsumgebungen zur Tagesordnung. Bei der Montage von Baugruppen, etwa der in Entwicklung befindlichen Ariane-6-Trägerrakete, hat die Unterstützung durch Augmented Reality viel Potenzial: Mitarbeiter brauchen keine zusätzlichen Arbeitsunterlagen mehr, stattdessen erscheinen alle Informationen und Anleitungen zu den auszuführenden Arbeitsschritten direkt im Blickfeld der Datenbrille oder passgenau auf einem Tablet. Während der Abschlussveranstaltung konnten diese und weitere Funktionen an einem zweiten Demonstrator ausprobiert werden. Er zeigte auch, wie Qualitätskontrolle in Zukunft aussehen könnte – ein Thema, das im Raketenbau von besonderer Bedeutung ist. Nach erfolgter Montage war es möglich, Fotos für Dokumentationszwecke direkt mit der integrierten Kamera der Datenbrille aufzunehmen. Bisher müssen Monteure dafür eine separate Fotokamera einsetzen.

Dieses Bild zeigt, wie mit einer Datenbrille für Dokumentationszwecke Bauteilfotos gemacht werden können.
Integrierte Fotofunktion statt separater Kamera: Datenbrillen erleichtern die Qualitätskontrolle.
AcRoSS-Abschluss Bild 3

Die zwei Augmented-Reality-Dienste werden nun in beiden Unternehmen weiterentwickelt und haben das Potenzial, Einzug in die Praxis zu halten. Auch anderweitig könnte AcRoSS Innovationen ermöglichen: Mit AUDIo (Auditlösung für ML-basierte, datengetriebene Dienstleistungen) will ein Projekt aus dem Technologieprogramm „Smarte Datenwirtschaft“ auf die von AcRoSS erprobte Softwarebaustein-Entwicklung zurückgreifen. Auch DigiKam (Digitales Netzwerk für additive Fertigung) aus dem Technologieprogramm „PAiCE“ ist an einer Weiterverwendung der AcRoSS-Projektergebnisse interessiert.

Weiterführende Informationen
AcRoSS