Meldung
05.07.2016

Pergamonaltar als virtuelles 3D-Modell: CultLab3D-Technologien hautnah erleben

Derzeit finden im Pergamonmuseum in Berlin Sanierungsarbeiten statt. Auch der Saal mit dem Pergamonaltar ist deshalb geschlossen. Um das monumentale Bauwerk zumindest in digitaler Form zugänglich zu machen, haben die Antikensammlung der Staatlichen Museen zu Berlin sowie das Fraunhofer IGD mit Unterstützung der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im September 2014 einen aufwendigen 3D-Scan des alten Kunstwerks realisiert.

CultLab3D Pergamonaltar
CultLab3D Pergamonaltar

Das daraus entstandene 3D-Modell wurde mit Hilfe von Technologien des AUTONOMIK-Projekts CultLab3D erstellt. Im Rahmen des Projekts wurde eine vollautomatisierte 3D-Scanstraße zur Digitalisierung von Kulturartefakten entwickelt.

Der Laserscan des Pergamonaltars erfolgte bereits 2014 unter der Leitung von Pedro Santos, Projektleiter von CultLab3D und Leiter der Abteilung Digitalisierung von Kulturerbe des Fraunhofer IGD. Der Vorgang dauerte lediglich zwei Wochen: In der ersten Woche wurde die Durchführung vor Ort geplant, in der zweiten Woche konzentrierten sich die Forscher tagsüber auf die photogrammetrische Erfassung des 113 Meter langen Großen Frieses. Nachts erfassten sie die gesamte Halle mittels 3D-Laserscannern. Beide Scanverfahren wurden danach in ein 3D-Modell zusammengeführt, das in höchster Auflösung rund 90 Gigabyte umfasst und sich aus etwa 580 Millionen Dreiecken zusammensetzt. Zum ersten Mal wurde somit ein Kunstobjekt dieser Größe in kürzester Zeit digitalisiert, ohne dass die Qualität des Scans reduziert werden musste.

Seit Mai 2016 hat die Öffentlichkeit erstmals Zugang zu dem 3D-Modell. Nun steht es auch für die Verwendung in Forschung, Museumspräsentation oder Reproduktion zur Verfügung. Auch die Besucher des Pergamonmuseums können den Altar innerhalb einer Präsentation online bestaunen.

Weiterführende Informationen

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