Meldung
09.07.2015

Memorandum of Unterstanding zwischen Deutschland und China für Normen in Industrie 4.0

Vertragsunterzeichnung Ende Mai in Chengdu: Reinhold Pichler, Leiter des DKE ExcellenceCluster Industrie 4.0 im VDE und Wang Li, Vice Director bei SAC
Vertragsunterzeichnung Ende Mai in Chengdu: Reinhold Pichler, Leiter des DKE ExcellenceCluster Industrie 4.0 im VDE (links), und rechts Wang Li, Vice Director bei SAC
© VDE/SAC
Memorandum of Unterstanding zwischen Deutschland und China für Normen in Industrie 4.0

Die Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik in DIN und VDE (VDE|DKE) und die Standardization Administration of the People's Republic of China (SAC) haben in einem Memorandum of Unterstanding vereinbart, künftig noch enger bei der Entwicklung und Definition von Normen für die Industrie 4.0 zusammen zu arbeiten. Die beiden Organisationen verständigten sich am 2. Juli 2015 in Frankfurt auf ein aktives und langfristiges Engagement und eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe. Grundlage für die Zusammenarbeit war eine Sitzung in Chengdu in der Provinz Sichuan, die das China-Deutschland Joint Komitee für Normung und Standardisierung im Mai 2015 abhielt.

Die zunehmende Vernetzung und Digitalisierung von Produktionsabläufen, Industrieanlagen und Recyclingprozessen verlangt eine Vereinheitlichung international gültiger Normen. In der gemeinsamen Erklärung erklärten die Organisationen beider Länder die hohe Relevanz internationaler Normungsarbeit. Die Fertigungsindustrie ist sowohl für Deutschland als auch für China ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Mit der nun erfolgten Vertragsunterzeichnung wurde auch die neue Arbeitsgruppe "Intelligent Manufacturing" gegründet. Neben den bereits bestehenden Bereichen E-Mobilitiy und Smart Cities ist mit Industrie 4.0 nun ein weiteres zukunftsweisendes Thema hinzugekommen. "Die gemeinsame Arbeitsgruppe für Industrie 4.0 ist auch eine Weiterentwicklung der Anforderungen der Bundesregierung zum Wirtschaftszweig 4.0. Sie stand im Zusammenhang mit den Regierungskonsultationen durch den chinesischen Premier Li Keqiang und der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel vom Oktober 2014", so Reinhold Pichler, Leiter des DKE ExcellenceCluster Industrie 4.0 im VDE.

Ein Beispiel für die bereits erfolgreiche deutsch-chinesische Zusammenarbeit ist das Projekt "Plugs and sockets for industrial purposes - Low-voltage docking connectors with pins and contact-tubes for mobile energy storage units". Dieses wichtige Normungsprojekt aus dem Bereich Steckvorrichtungen für Batteriewechselsysteme wurde vom deutschen nationalen Komitee bei der International Electrotechnical Commission (IEC) eingereicht und angenommen. Leiter dieses Projektes ist der Deutsche Bernd Horrmeyer und stellvertretender Leiter der Chinese Ni Feng. "Nach Ansicht vieler Experten werden Batteriespeicher ein zentrales Element der Energiewende und für die Elektromobilität brauchen wir sie sowieso. Die deutsch-chinesische Projektspitze ist ein wichtiger Schritt für die Zusammenarbeit und Entwicklung in diesem Bereich", kommentiert Dr. Bernhard Thies, Sprecher der DKE-Geschäftsführung.