Programm

Innovationswettbewerb auf Grundlage des Förderrahmens „Entwicklung digitaler Technologien“

In der modernen Welt sind Digitale Identitäten eine wesentliche Voraussetzung für eine funktionierende Volkswirtschaft. Nahezu alle Wirtschafts- oder Verwaltungsprozesse setzen die Identifikation einer Person oder eines Objektes voraus. Digitale Identitäten sind damit zum Eingangstor für moderne digitale Verwaltungs- und Wirtschaftsprozesse geworden.

Mit dem „Schaufenster Sichere Digitale Identitäten“ sollen deutsche eIDAS-Lösungen zugänglich gemacht werden, die gleichermaßen nutzerfreundlich, vertrauenswürdig und wirtschaftlich sind: Für Verwaltung, Wirtschaft – insbesondere KMU – und die Bevölkerung. Keine der existierenden ID-Lösungen konnte bislang die für eine breite Anwendung notwendige kritische Masse erreichen. Dies soll durch Schaufenster, in denen Technologieanbieter und Kommunen eng zusammenarbeiten, erreicht werden. Die Umsetzung soll in zahlreichen Anwendungsfällen mit Alltagsrelevanz praktisch erprobt werden. Die Bürger sollen in die Entwicklung der Lösungen eingebunden werden.

Mit dem Innovationswettbewerb leistet das BMWK einen unmittelbaren Beitrag zur Digitalen Souveränität und Datensicherheit im Internet. Die Maßnahme zielt darauf ab, das Vertrauen von Bürgern und Unternehmen in die Digitalisierung zu stärken. Die angestrebten Vorschläge sollen sich auch an Erfordernissen und Möglichkeiten des Mittelstands orientieren und diesen zum Einsatz und zur Nutzung von Sicheren Digitalen Identitäten befähigen.

 

Der Innovationswettbewerb gliedert sich in zwei aufeinanderfolgende Phasen:

1.       Wettbewerbsphase (Juni bis November 2020)

Ziel der Wettbewerbsphase war es, überzeugende Konzeptideen für die Schaufenster zu entwickeln und diese hinsichtlich Machbarkeit und Umsetzbarkeit zu unterlegen, Hemmnisse zu identifizieren und Voraussetzungen für eine schnelle und effiziente Implementierung der Konzeptidee in einer anschließenden Umsetzungsphase zu schaffen.
In der abgeschlossenen Wettbewerbsphase hatten 11 ausgewählte Konsortien die Möglichkeit, detaillierte Roadmaps zur Umsetzung ihrer Konzeptidee und zur Bildung schlagkräftiger Partnerschaften auszuarbeiten. Zwei Konsortien haben sich in der Wettbewerbssphase fusioniert, so dass am Ende der Phase zehn Konzepte eingereicht und durch eine Fachjury bewertet wurden - die Konzepte finden Sie hier.

2.       Umsetzungsphase (ab April 2021)

Die vier aussichtsreichsten Vorhaben der Wettbewerbsphase haben seit April 2021 die Möglichkeit ihre Vorhaben bis Ende 2024 praktisch umzusetzen und zu erproben. Die Projekte verfolgen das Ziel herausragende Ansätze für neue interoperable ID-Ökosysteme, in denen sich Anwender und Anwenderinnen im Alltag mit ihrem Smartphone gegenüber Dienstleistern oder Behörden digital ausweisen können zu erreichen.

Dazu werden in über 100 Anwendungsfällen in unterschiedlichen Regionen in Deutschland digitale Identitäten erprobt und von der Bevölkerung testweise genutzt. Die Besonderheit des Schaufensterprogramms ist es, dass es im Gegensatz zu vergleichbaren Projekten alle Stakeholder an einen Tisch bringt:
Privatwirtschaft, Identitätsdienstleister, Kommunen und nicht zuletzt die Bürgerinnen und Bürger. Auf die Interoperabilität wird besonderes Augenmerk gelegt, sowohl innerhalb eines Schaufensters als auch zwischen den vier Schaufensterprojekten.
Das Schaufenster Sichere Digitale Identitäten adressiert nicht nur notwendige Technologien zur Umsetzung vom Online Zugangsgesetz oder generell die digitale Nutzung behördlicher Dienstleistungen. Es geht einen Schritt weiter und integriert auch sämtliche andere Dienstleistungen aus dem Alltag der Bürgerinnen und Bürger und macht diese praktisch nutzbar.
Dazu sollen bis 2024 sichere, vertrauenswürdige, nutzerfreundliche Lösungen entwickelt werden, die die digitale Souveränität der Bürgerinnen und Bürger und damit auch des Staats sichern.